Oratorienchor

Der Oratorienchor von St. Peter und Paul entstand im Jahre 1991 nach einer Idee von Siegbert Brunner (1937-2009), dem damaligen Leiter des katholischen Kirchenchors. Brunners Intention war es, über das liturgische Wirken eines Kirchenchors hinaus eine Plattform zu schaffen für die Aufführung anspruchsvoller Werke der geistlichen Chorliteratur in konzertantem Rahmen. Er verstand dabei den Kirchenchor als Fundament für das Ganze -auch heute gehören die Kirchenchormitglieder fast ausnahmslos auch dem Oratorienchor an- hatte aber auch immer den überkonfessionellen Charakter der neuen Chorformation im Blick. Durch die im Wesentlichen nur einmal monatlich stattfindenden Proben sollten auch Sängerinnen und Sänger angesprochen werden, die sich nicht an einen Chor mit wöchentlicher Probenarbeit binden konnten oder wollten.
Der Erfolg gab dem Konzept Siegbert Brunners Recht: schon bald wies der Oratorienchor um die 80 Mitglieder auf, teilweise auch aus anderen Vororten Mannheims und aus der Umgebung. In jährlichem Wechsel fanden am 1. Adventssonntag in der meist voll besetzten Kirche eine „Adventsmusik bei Kerzenschein“ und ein Konzert statt, in dessen Mittelpunkt zumeist eine Bach-Kantate und eine Orchestermesse von Mozart oder Haydn standen. Nach dem Tod Siegbert Brunners im Sommer 2009, wenige Wochen nachdem er mit einer Aufführung der von ihm so geliebten „Krönungsmesse“ von Mozart von seinen Chören Abschied genommen hatte, übernahm Alexander Letters die musikalische Leitung der beiden Chöre.
Er verstand es in hervorragender Weise, nicht nur die Tradition der Aufführung von Orchestermessen der Wiener Klassik zu wahren, sondern durch seine fachlich-musikalische wie auch menschliche Kompetenz den Chormitgliedern den Zugang zu einem neuen Repertoire zu eröffnen. Dies belegen die erfolgreichen Aufführungen des „Oratorio de Noël“ von C. Saint- Saëns (2010), des „Weihnachtsoratorium“ (1. Teil) von J. S. Bach (2011), des Oratoriums „Elias“ von F. Mendelssohn Bartholdy (2013), des „Requiem“ von W. A. Mozart ,der Messe in D-Dur (op86) von Antonin Dvořák (2016) und nicht zuletzt der „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi im Geistichen Konzert 2018.                                                                                                                                                              Nach dem Ausscheiden von Alexander Letters übernahm 2019 die aus Südkorea stammende Kirchenmusikerin Han Kyoung Park-Oelert die Chorleitung. Es gelingt ihr nicht nur, den qualitativen Anspruch des Chores noch zu steigern  und z.B. mit der „Berliner Messe“ von  Arvo Pärt und der „Messe brève“ von Charles Gounod das Repertoire in ganz verschiedene musikalische Richtungen auszuweiten, sondern sie konnte den Chor durch ihr großes Engagement und ihre Motivationsfähigkeit auch weitgehend „unbeschadet“ durch die schwierige Zeit der Pandemie mit ihren diversen kompletten Lockdowns und eingeschränkten Probe- und Aufführungsmöglichkeiten bringen.